Landgang mit Aussicht

Für den heutigen Tag hatte Finnia, unsere Reiseleiterin, eine Wanderung an Land geplant. So packten wir nach einem stärkenden Frühstück unsere sieben Sachen zusammen, legten im Hafen an und marschierten los. Unser Ziel: die SAC-Hütte Cabane La Rochette auf 1300 m.ü.M. Schritt für Schritt näherten wir uns unserem Ziel, durch den Wald, über Wiesen, fast immer bergauf. Glücklicherweise war uns das Wetter im Gegensatz zur gesamten letzten Woche hold: Zwar hingen graue Wolken bedrohlich am Himmel, doch es blieb bis auf ein paar vereinzelte Regentropfen trocken.

Das Zur Mittagszeit verschlangen wir alle hungrig unsere Sandwiches und Schokoriegel und wanderten dann gestärkt weiter. Zwar sorgte die steilste Steigung der Route am Nachmittag für einige Ächzer, doch als wir schliesslich unser Ziel erreichten, war die Anstrengung wieder vergessen und die Kinder inspizierten unsere Bleibe für diese Nacht: Auf einer Wiese standen bereits die Zelte, die schnellste Wandergruppe hatte sie freundlicherweise bereits aufgebaut. Bei der Cabane La Rochette konnten wir die sanitären Anlagen als auch den Spielplatz benutzen. Und vor allem war da die Aussicht auf den Bielersee und ein beeindruckendes Bergpanorama im Hintergrund. Vor dieser Kulisse durften sich die Kinder ausruhen und in den Zelten einrichten, während über dem Feuer bereits Älplermagronen köchelten. Nach dem anstrengenden Aufstieg waren die vier Kessel Teigwaren, das Apfelmus und die Röstzwiebeln dann auch schnell weg.

Nach einem schnellen Abwasch machten wir es uns mit Wolldecken um das Lagerfeuer gemütlich. Dort sangen wir unsere traditionellen Lagerfeuerlieder und alte Lagerlieder. Natürlich durften auch die Schoggibananen nicht fehlen. Als es langsam dunkel wurde und über uns am Himmelszelt mehr und mehr Sterne erschienen, machten sich die ersten Kinder bettfertig. Einige schliefen erschöpft von diesem langen Tag ein, sobald sie sich in ihre Schlafsäcke und Wolldecken gekuschelt hatten. Andere waren so aufgeregt, die Nacht im Zelt verbringen zu können, dass es noch ein Weilchen dauerte, bis auch aus ihren Zelten sie letzten Flüsterstimmen verstummten. Derweil sassen wir Leiterinnen noch ein wenig um das wärmende Feuer, planten den morgigen Tag und schwelgten in Lagererinnerungen, bevor auch wir uns mit einem letzten staunenden Blick zur Milchstrasse schlafen legten.